Eigenheim als Vorsorge

von / 02 Dezember 2016
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In Zeiten tiefer Zinsen und fehlender Anlagealternativen gewinnt die eigene Immobilie zusehends auch als Teil der privaten Vorsorge an Bedeutung.    

Wer im Eigenheim wohnt, erfüllt sich oft nicht nur ein Lebensziel, sondern spart auch jeden Monat Wohnkosten. Gerade im Alter, wenn das Einkommen tiefer ist als vor der Pensionierung, können die eigenen vier Wände die Ausgabenseite eines Haushalts entlasten und zusätzlich einen Teil der eigenen Vorsorge abdecken. Wenn das Eigenheim als Vorsorge dient, sollten Sie aber einige Tipps beachten.

Eigenheim als Vorsorge: Lage ist entscheidend

Wer sich eine Immobilie kauft, sollte in jedem Fall auf die Lage achten, da diese direkten Einfluss auf das Wertsteigerungspotenzial hat. Umso mehr gilt dies, wenn Sie die Immobilie als Teil der privaten Vorsorge erwerben. Liebhaberobjekte, die spezielle bauliche Attribute oder eine aussergewöhnliche Lage aufweisen, sind später selten schnell verkäuflich und somit weniger als Vorsorgeinvestition geeignet.

Übrigens: Ob Sie sich Ihre Traumimmobilie leisten können, erfahren Sie mit unserem Hypothekenrechner, zudem haben wir weitere Tipps zum Kauf einer Immobilie für Sie zusammengefasst.

Bei der Vorsorge nicht nur auf die Immobilie setzen

Auch bei der Vorsorge gilt die alte Börsenweisheit: Nicht alle Eier in einen Korb legen. Die Immobilie sollte zwar ein Teil Ihrer Vorsorge sein, aber keinesfalls der einzige. Denn weder Preis- noch Nachfrageentwicklungen sind auf dem Immobilienmarkt vorhersehbar. Ergänzend können Sie deshalb sowohl eine Rückzahlung von bezogenen Pensionskassengeldern als auch den Abschluss von Vorsorgeprodukten über die 3. Säule in Erwägung ziehen.

Nur eine gut unterhaltene Immobilie behält oder steigert ihren Wert

Wer langfristig in seiner Immobilie wohnen möchte, sollte regelmässige Unterhalts- und Renovationsarbeiten durchführen. Eine Übersicht über die Lebensdauer von einzelnen Bauteilen finden Sie bspw. auf der Website des Hauseigentümerverbandes oder beim Hausverein. Gerade bei grösseren Sanierungen wie etwa einem neuen Dach oder einer Fassade lohnt es sich, die Renovationsarbeiten zeitlich aufeinander abzustimmen, auch weil Sie diese Kosten von den Steuern abziehen können. Lesen Sie hier noch mehr Tipps, wie Sie beim Renovieren Steuern sparen können. Als Faustregel sollten Sie für Unterhaltsarbeiten zwischen 0.3 und 0.5 Prozent des Verkehrswerts der Immobilie veranschlagen, abhängig von Alter, Typ und Zustand des Objekts.

Frühzeitig Hypothek reduzieren

Besitzen Sie bereits eine Immobilie, in der Sie auch im Alter wohnen möchten, sollten Sie schon frühzeitig einkalkulieren, dass Ihre Hypothek auch nach Pensionierung noch tragbar sein muss. Das bedeutet: Die laufenden Kosten – sprich Neben- und Unterhaltskosten inkl. Amortisation und Zinszahlungen bei einem kalkulatorischen Zins von 5% – dürfen nicht mehr als einen Drittel des Haushaltseinkommens ausmachen. Da sich in der Regel das Einkommen mit Eintritt ins Rentenalter drastisch reduziert, lohnt es sich, bereits frühzeitig die Hypothek auf ein langfristig tragbares Niveau zu reduzieren. Beachten Sie aber, dass es gerade für Rentner häufig schwierig ist, nach Pensionierung die Hypothek wieder aufzustocken. Eine komplette Reduktion der Hypothekarschuld ist daher oftmals nicht vorteilhaft. Zudem steigt Ihre Steuerbelastung bei sinkender Hypothekarschuld, da Sie weniger Schuldzinsen vom Einkommen abziehen können. Lesen Sie hier, welche Steuerabzüge fürs Eigenheim Sie konkret geltend machen können.

Die Immo-Rente: In der Schweiz (noch) ein Nischenprodukt

Was speziell im anglosächsischen Raum gang und gäbe ist, fristet im Schweizer Hypothekarmarkt noch ein Nischendasein: Wer eine Immobilie besitzt und diese bereits grösstenteils abbezahlt hat, kann über eine sogenannte Umkehrhypothek sein Haus zu einer Einnahmequelle umfunktionieren. Dabei gewährt eine Bank auf ein (fast) abbezahltes Haus eine Hypothek. Die Zinszahlung wird jedoch nicht als monatliche Rate, sondern einmalig im Voraus vom Hauseigentümer bezahlt. Die Differenz zwischen der Hypothekarsumme und den Zinszahlungen stellt Vermögen dar, dass man sich als Hauseigentümer als monatliche Rente auszahlen lassen kann. Gerade Hauseigentümern mit geringem Einkommen erlaubt eine Umkehrhypothek mehr finanzielle Flexibilität, ohne dass dazu das Eigenheim verkauft werden muss. Gerade in Zeiten von tiefen Hypothekarzinsen wäre ein solches Modell für viele ältere Hauseigentümer eine attraktive Alternative zum Hausverkauf.

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