ETF-Handel: Was Sie wissen müssen

von / 26 Januar 2017
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In den letzten Jahren wurden ETFs immer beliebter. Ende 2016 stieg das von ETFs verwaltete Vermögen in Europa um 10 Prozent auf knapp 500 Milliarden Euro an. Um sich ebenfalls ein Stück vom Kuchen zu sichern, müssen Sie kein Börsen-Profi sein. Der Handel mit ETFs ist denkbar einfach und zudem äusserst günstig.

Der Durchschnittsanleger möchte es meistens einfach. Von Fonds und Finanzprodukten mit Buchstabenkürzel lässt er daher lieber die Finger. Doch bei ETFs ist diese Angst unbegründet, da sie im Gegensatz zu einzelnen Aktien, weniger Börsenkenntnisse von den Käufern voraussetzen.

Was sind ETFs?

Die sogenannten Exchange Traded Funds sind an der Börse gehandelte Investment-Fonds. Die meisten ETFs werden aber nicht aktiv, sondern passiv verwaltet. Die Zusammensetzung des Fonds basiert also nicht auf der Empfehlung eines Fondsmanagers, sondern orientiert sich an dem dahinter liegenden Marktindex. Im Unterschied zu aktiv gemanagten Fonds sind diese deutlich günstiger und erreichen dadurch meist auch eine bessere Performance. Zudem sind sie sehr transparent, da jeder Anleger nachvollziehen kann, wie sich das Marktportfolio des Fonds zusammensetzt. Da die Fonds ganze Indizes abbilden, z.B. den SMI oder den Dax, ist die Schwankung des Börsenwertes daher meist geringer als bei einzelnen Aktienwerten. Deswegen sind ETFs gerade auch bei defensiven Anlegern sehr beliebt. Doch wie kauft man diese jetzt?

ETF-Handel

Der ETF-Handel ist einfach und günstig

Im Prinzip funktioniert Kauf und Verkauf wie bei einer gewöhnlichen Aktie. Alles was Sie dazu brauchen, ist eine Bank oder einen entsprechenden Online Broker.  Wie bei Aktien zahlen Käufer zudem auch eine einmalige Kauf- und Verkaufspauschale. Diese versteckt sich hinter dem sogenannten Geld-Brief-Kurs. Einfacher ausgedrückt: Je grösser diese Spanne ist, desto teurer wird es für Sie. Die Spanne drückt die Differenz zwischen dem Kaufs- und dem Verkaufspreis aus. Nichts anderes also als der Unterschied zwischen Angebot und Nachfrage. ETFs, die auf Indizes der grossen Industrienationen wie USA, Deutschland oder England laufen, sind deswegen deutlich günstiger. Diese werden zudem täglich am sogenannten Sekundärmarkt gehandelt, wechseln also oft den Besitzer. In der Fachsprache spricht man hierbei von Liquidität – also wie schnell Sie Ihre

Fondsanteile gegen Geld tauschen können. Als Faustregel gilt zudem: Je liquider der ETF ist, desto geringer sind auch seine Kosten. Beim Thema Kostenersparnis gibt es noch weiteres zu beachten. Um nicht unnötig zur Kasse gebeten zu werden, sollten Sie deswegen notwendigerweise auch zur richtigen Tageszeit handeln. Möchten Sie beispielsweise einen Dow Jones ETF günstig kaufen, sollten Sie nachmittags die Order aufgeben. Dadurch stellen Sie sicher, dass ein Verkäufer für Ihre Nachfrage auch ein entsprechendes Angebot bereitstellen kann. Teurer hingegen sind ETFs von Schwellenländern mit eher schwerem Marktzugang. Ebenfalls kostenintensiver sind darüber hinaus ETFs mit einer höheren Marktabdeckung. Das bedeutet, dass der Emittent mehr Käufe und Verkäufe vornehmen muss, um den Index entsprechend abzubilden. Seine Kosten steigen daher und werden auf die Fonds-Anleger übergewälzt.

Woran erkennen Anleger nun die Kosten, die der Fonds über die Laufzeit verlangt? Diese verstecken sich hinter der Abkürzung TER (Total Expense Ratio). ETFs sollten daher eine TER unter 0,5 Prozent aufweisen. Schon kleine Unterschiede können Sie um wichtige Prozentpunkte bringen. Daher sollten Neueinsteiger sich auf die grossen Emittenten, wie zum Beispiel iShares, konzentrieren. Diese veranschlagen meist niedrigere Kosten und lassen sich auch einfach wieder verkaufen.

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