Crowd-Investment – Mit Crowdfunding zum Renditeobjekt?

von / 27 Mai 2017
chris barbalis 98731

Die Hypothekarzinsen zeigen sich zurzeit besonders attraktiv. Trotzdem bleibt für viele Schweizer der Immobilienkauf ein Traum. Das liegt nicht nur an den gestiegenen Immobilienpreisen, sondern auch an den regulatorischen Hürden – insbesondere am kalkulatorischen Zinssatz. Ob nämlich jemand eine Hypothek aufnehmen kann oder nicht, wird nicht aufgrund der aktuellen Hypothekarzinsen entschieden. Was zählt ist der kalkulatorische Zinssatz. Dieser liegt seit Jahren unverändert bei 5%. Die Nachfrage konzentriert sich aus diesem Grund verstärkt auf Regionen mit noch bezahlbaren Preisen sowie das tiefere Preissegment.

Crowdfunding als attraktive Investition?

Doch nach wie vor stellen Immobilien eine attraktive Investition dar. Neben dem klassischen Modell, eine Eigentumswohnung weiterzuvermieten, sind durch die Digitalisierung Alternativen entstanden, die sich ausserdem der aktuellen Lage im Immobilienmarkt angepasst haben. Das zeigen Plattformen für Immobilien Crowd-Investments. Dabei werden Immobilien über mehrere Anleger online finanziert, ganz nach dem Grundprinzip des Crowdfunding.

Beispiele dafür in der Schweiz sind Crowdhouse oder Crowdli. Letztere wurde erst Anfang Jahr lanciert, wobei Crowdhouse, ein Pionier in der Schweiz, seit Herbst 2015 gemäss eigenen Angaben bereits vierzehn Immobilien finanziert hat. 34 Millionen der damit gesamt erwirtschafteten 80 Millionen Franken wurden durch die Crowd beigesteuert. Crowdli hingegen ist noch ganz am Anfang. Auf einer Schweizer Karte zeigt ein Fähnchen das erste Objekt an: ein Einfamilienhaus in St. Margrethen mit einem Gesamtkaufpreis von fast 5 Millionen Franken, davon sind heute bereits 55 Prozent gesammelt.

Beteiligung ohne Verwaltungsaufwand

Das Prinzip bei Crowdli scheint simpel: Investiert werden kann bei dem aktuellen Objekt ab einer Anlagesumme von 50’000 Franken. Auf Crowdhouse ist man bei den zwei aktuellen Immobilien ab 100’000 Franken dabei, es gab aber auch schon Renditeobjekte mit einer geringeren Beteiligung. Damit ist die investierte Summe zwar deutlich höher als bei der Anlage in einen Immobilienfonds, dafür aber tiefer als beim Kauf einer Liegenschaft. Bei beiden Plattformen wird man ausserdem bei einer Mitinvestition im Grundbuch mit eingetragen. Das bedeutet, man ist, anders als bei der Anlage in Immobilienfonds, tatsächlich Miteigentümer der Immobilie. Dabei müssen Sie sich jedoch nicht um die Verwaltung kümmern.

Die Crowd-Investment-Plattformen konzentrieren sich bei den angebotenen Objekten auf Mehrfamilienhäuser und setzen dabei auf Neubauten. Die Liegenschaften werden jedoch nicht nur durch die Anleger finanziert, maximal 65 Prozent werden zudem durch eine Hypothek gedeckt.

Bleiben Sie bei den Renditeaussichten realistisch

Die Aufmerksamkeit solcher Portale ist vor allem dem werben mit hohen Renditeaussichten von um die 5 Prozent zuzuschreiben. Im Kleingedruckten steht jedoch klar, dass vor allem bei einer längeren Anlagezeit im Voraus keine Angaben zur tatsächlichen Rendite gemacht werden können. Es sollte also nicht auf die Prognosen vertraut werden, denn die in Aussicht gestellten Renditen sind zwar theoretisch durchaus erreichbar, dafür müssen aber gewisse Faktoren erfüllt sein.

Sollten Sie eine solche Investition planen, ist es deshalb ratsam, sich vorgängig selbst ein Bild der Liegenschaft zu machen. Ausserdem sollten Sie beachten, dass Ihre Anlage weniger liquide ist als zum Beispiel eine Aktie, vor allem, wenn die Mindestanlagezeit wie bei Crowdli auf sieben Jahre angesetzt ist.

Lassen Sie sich beraten

Interessieren Sie sich für eine Immobile als Altersvorsorge oder Investition? Kontaktieren Sie unsere Finanzierungsexperten und vereinbaren Sie einen Beratungstermin.

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