Schweizer finanzieren konservativer

von / 08 März 2016
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Wenn Schweizer ihre Häuser finanzieren, setzen sie eher auf Sicherheit als ausländische Käufer. Welche Strategie wählen Sie?

Welche Finanzierungsstrategie für einen Immobilienkäufer die richtige ist, hängt von vielen Faktoren ab. Etwa von den finanziellen Mitteln, der erwarteten Zinsentwicklung, aber auch von der persönlichen Risikoneigung. Häufig sind Hypothekarnehmer unsicher welche Strategie am besten zu ihrer Lebenssituation passt. Eine unabhängige Beratung – die insbesondere auch die Vorsorgeanalyse miteinbezieht – hilft, eine optimale Wahl zu treffen. Damit der Traum der eigenen vier Wände auch langfristig nicht zur Belastung wird. Kontaktieren Sie uns und lassen Sie sich umfassend bei der Finanzierung Ihrer Immobilie beraten.

Schweizer finanzieren ihre Immobilien mit mehr Eigenkapital

Wie unterscheidet sich die Hypothekar-Strategie der Schweizer von derjenigen der ausländischen Wohnungs- und Hauskäufer? Wir haben mehrere hundert Kundendaten analysiert und dabei interessante Feststellungen gemacht.

So nahmen Schweizer zwischen 2013 und 2015 durchschnittlich 69 Prozent Fremdkapital auf, bei Hypothekarnehmern mit ausländischem Pass betrug die Belehnung 73 Prozent. Die Belehnung beschreibt das Verhältnis zwischen der Hypothekarsumme und dem Objektwert. Grundsätzlich gilt, dass Banken und Versicherungen Immobilien bis zu maximal 80 Prozent belehnen, 20 Prozent des Objektwerts muss vom Hypothekarnehmer durch eigene Mittel finanziert werden. Dazu zählen z.B. Kontoguthaben, Gelder der 2. und 3. Säule, ein Erbvorbezug oder ein unverzinsliches Darlehen.

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Ausländische Hypothekarnehmer kaufen eher teurere Immobilien

Auch beim Kaufpreis gibt es Unterschiede. Schweizer kaufen sich Immobilien, die durchschnittlich weniger als 1 Mio. Franken kosten, während ausländische Immobilienkäufer eher zu Liegenschaften mit einem Kaufpreis von über 1 Mio. tendieren. Entsprechend des höheren Kaufpreises liegt auch die Hypothekarsumme bei Hypothekarkunden mit ausländischen Pass höher.

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Dies dürfte vor allem an dem durchschnittlich höheren Vermögen und Einkommen der ausländischen Hypothekarkunden liegen: Während Schweizer im Schnitt ein Haushaltseinkommen von unter 200‘000 Franken erzielen, sind die Haushaltseinkommen von ausländischen Immobilienkäufern ca. 45‘000 Franken höher. Und auch beim Vermögen haben die ausländischen Kunden die Nase vorn: Mit einem Vermögen von knapp 660‘000 Franken verfügen sie über ca. 120‘000 Franken mehr Eigenmittel als die Schweizer Immobilienkäufern.

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Schweizer wählen häufiger Libor-Hypotheken

Werden nur Kunden betrachte, die eine Finanzierung abgeschlossen haben, lassen sich bei den effektiv bezahlten Zinsen keine systematischen Unterschiede ausmachen: Beide Gruppen zahlten zwischen 2013 und 2015 im Schnitt 1,95 Prozent für eine 10-jährige Festhypothek.

Hier finden Sie die historischen und aktuellen Daten zu den Hypothekarzinsen in der Schweiz.

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Sowohl bei ausländischen als auch bei Schweizer Hypothekarnehmern ist die Festhypothek bei weitem die beliebteste Finanzierungsform: Fast zwei Drittel wählen die risikoarme Finanzierungsart, bei dem Zinsänderungen während der Laufzeit ausgeschlossen sind und somit eine hohe Planungssicherheit besteht.

Trotz der höheren Risiken in Form von Zinsänderungen wählen immerhin 14 Prozent der Schweizer Kunden eine reine Libor-Hypothek. Bei dieser Finanzierungsform wird der Zinssatz alle 3 bis 6 Monate an den Refinanzierungssatz der Banken (LIBOR) angepasst. Über die letzten Jahre sind Hypothekarkunden mit einer Libor-Finanzierung sehr günstig gefahren und konnten im Vergleich zu einer Festhypothek Geld einsparen. Allerdings muss bei Abschluss einer Libor-Hypothek auch immer sichergestellt sein, dass die Immobilie auch bei steigenden Zinsen noch tragbar bleibt. Variable Hypotheken spielen in der Schweiz heute kaum eine Rolle mehr.

Mehr dazu, wie ein Hypo-Zinssatz überhaupt zustande kommt, lesen Sie in diesem Fachartikel.

Schweizer mögen‘s unkompliziert

Ausländische Hypothekarnehmer sind tranchierfreudiger und verteilen die Hypothekarschuld eher auf mehrere Tranchen. Die Präferenz für mehr Tranchen dürfte wohl auch mit der allgemein eher höheren Hypothekarschuld der ausländischen Immobilienkäufer zusammenhängen. Gerade bei hohen Darlehen kann es durchaus sinnvoll sein, die Anschlussfinanzierung über mehrere Perioden zu verteilen, damit nicht die gesamte Hypothekarschuld just zu einer Hochzinsphase refinanziert werden muss.finanzieren

Schweizer wählen maximal drei Tranchen, während ausländische Hypothekarnehmer, zwar selten, aber immerhin doch 3 Prozent der Finanzierungskunden insgesamt vier Tranchen wählen. Bei einer Aufteilung der Hypothekarschuld sollte man die jeweiligen Kündigungsfristen immer im Auge behalten.
Wird die Kündigungsfrist verpasst, so läuft die Hypothek beim bestehenden Institut automatisch weiter. Wollen Sie mehr zum Thema Finanzieren und Tranchieren wissen, dann schauen Sie sich unser Video-Briefing an.

 


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