Die «grüne Welle» hält auch beim Wohnen Einzug

von / 09 Juni 2020
Nachhaltigkeit beim Wohnen

90 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer geben an, dass ihnen das Thema Nachhaltigkeit beim Wohnen wichtig oder sehr wichtig ist. Dies geht aus unserer jährlichen Befragung zu den Wohnträumen hervor, welche wir in Zusammenarbeit mit alaCasa.ch und Helvetia Versicherungen durchgeführt haben. Zudem bestätigt die Wohntraumstudie, dass energetische Sanierungen im Trend liegen: Über die Hälfte der Eigentümerschaft hat bereits erste energetische Massnahmen umgesetzt oder plant solche. Zurückhaltender ist man gegenüber dem geplanten CO2-Gesetz, über welches schon bald wieder in der Politik debattiert wird. Befürworter und Gegner des neuen Gesetzes halten sich mit je 35% die Waage.

Für 95 Prozent der Westschweizerinnen und Westschweizer ist das Thema Nachhaltigkeit auch beim Wohnen wichtig oder sehr wichtig. In der Deutschschweiz sind es mit 89 Prozent etwas weniger, aber deutlich mehr als im Vorjahr (+21 Prozentpunkte). Sehen wir hier den «Greta-Effekt»? Es sind insbesondere die 61- bis 65-Jährigen (99 %), welche das Thema weit oben auf die Agenda setzen. Dies erstaunt nur auf den ersten Blick, denn die Altersgruppe der 61- bis 65-Jährigen kann sich Investitionen ins Eigenheim wohl am ehesten leisten. Interessant ist es zudem, zu sehen, dass die 25- bis 30-Jährigen das Thema Nachhaltigkeit mit 45 Prozent relativ stark gewichten. Es handelt sich hierbei um eine Altersgruppe, die im Durchschnitt noch keine Liegenschaft erworben hat und eventuell ein etwas idealistischeres Weltbild hat. Dem gegenüber stehen die 31- bis 50-Jährigen, welche statistisch gesehen im klassischen «Eigenheim-Kaufalter» sind und gleichzeitig in der Realität der Schweizer Immobilienpreise angekommen sind. Es scheint dann mit der «grünen Welle» nicht mehr ganz so weit her zu sein. Um die Kaufkosten in Grenzen zu halten, wird die Nachhaltigkeit beispielsweise dem Raumbedürfnis untergeordnet.

Auswertung Nachhaltigkeit

Energetische Sanierungen liegen im Trend
Über die Hälfte der Eigentümerschaft hat bereits erste energetische Massnahmen umgesetzt (36 %) oder plant solche (20 %). Ein weiteres Drittel ist interessiert, aber noch nicht genügend informiert, um die Planung anzugehen. Bei den bereits ergriffenen energetischen Massnahmen steht der Ersatz von Haushaltsgeräten der besten Effizienzklasse mit 69 Prozent klar an erster Stelle. Aber auch in die Wärmedämmung, die Heizung und die Warmwasseraufbereitung (je knapp 50 %) wurde investiert. Herr und Frau Schweizer planen insbesondere den Ersatz oder die Optimierung der Heizung (41 %) sowie das Erzeugen von Strom mittels Photovoltaik (39 %).

Befürworter und Gegner von schärferen CO2-Grenzwerten halten sich die Waage
Gefragt nach den seit geraumer Zeit diskutierten politischen Plänen, den Grenzwert für den CO2-Ausstoss von Heizungen zu senken und die CO2-Abgabe auf Heizöl zu erhöhen, halten sich Befürworter und Gegner mit je 35 Prozent die Waage. In der Deutschschweiz gibt es leicht mehr Befürworter (37 % vs. 34 %) für gesetzlich definierte Massnahmen, in der Westschweiz klar mehr Gegner (29 % vs. 38 %) eines weiteren politischen Regelwerks. Ein Viertel der Bevölkerung gibt an, beim Heizen nicht von fossiler Energie abhängig zu sein. Und nur gerade sieben Prozent sind bereit, bei höheren CO2-Abgaben auf Heizöl ihre Heizung zu ersetzen. Auffällig ist auch der Unterschied zwischen Stadt und Land: Während jede/r Dritte auf dem Land nicht von fossiler Energie abhängig ist, sind es in der Stadt nur 12 Prozent. Die Mitte bildet die Agglomeration mit 21 Prozent.

Weitere spannende Erkenntnisse zur Immobiliensuche, zu den Wohnpräferenzen und zum Thema Sparen für Eigenheim gibt’s in der Wohntraumstudie und hier im Blog.

(Visited 394 times, 1 visits today)