Banken bewerten Immobilien oft unter dem Kaufpreis

von / 31 Juli 2015
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Hypo-Anbieter bewerten heute fast jede dritte Immobilie unter dem eigentlichen Kaufpreis. Besonders Luxusobjekte werden teils massiv unter Wert geschätzt. Das kann den Bedarf für Eigenmittel erhöhen – und somit den Kauf verunmöglichen. Zum Glück kommen Banken und Versicherungen häufig auf unterschiedliche Schätzwerte.

Die Bewertung von Immobilien durch den Kreditgeber hat für den Hypothekarnehmer Einfluss auf den benötigten Anteil an Eigenmitteln bzw. die maximale Höhe der Hypothek. Dies kommt daher, dass die Banken den Maximalwert der Belehnung (80%) an der eigenen Schätzung und nicht am Kaufpreis festmachen. Wird eine Immobilie also unter ihrem Kaufpreis geschätzt, so benötigt ein potentieller Immobilienkäufer mehr Eigenmittel, da der maximal verfügbare Hypothekarbetrag niedriger wird.

Ein Beispiel: Familie Schweizer kauft ein Haus für eine Million Franken. Kommt die Bank auf einen Immobilienwert von ebenfalls einer Million Franken, kann die Familie maximal 800’000 Franken als Hypothek aufnehmen. Sie muss also mindestens 200’000 Franken als Eigenmittel einbringen. Schätzt die Bank das Haus nun auf lediglich 900’000 Franken, beträgt der maximale Kredit nur noch 720’000 Franken. Die Familie muss also mindestens 280’000 Franken zur Verfügung haben – sonst ist der Hauskauf geplatzt. Grund ist das so genannte Niederstwertprinzip (lesen Sie mehr hierzu).

Lesen Sie mehr über die Schätzmethoden der Hypo-Anbieter.

Jede dritte Immobilie wird unter Kaufpreis geschätzt

Wie die folgende Grafik zeigt, werden aktuell rund ein Drittel aller Immobilien unter dem Kaufpreis geschätzt, während etwa ein Sechstel über dem tatsächlichen Kaufpreis eingeordnet wird. Dieser Trend hat sich im Jahr 2014, verglichen mit dem Jahr 2013, verstärkt. Dies bedeutet konkret, dass die Hypothekaranbieter bei der Immobilienbewertung vorsichtiger geworden sind.

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Auffällig bei der Bewertung der Immobilien ist die Tatsache, dass je teurer die Immobilie ist, desto niedriger ihr Wert im Verhältnis geschätzt wird. So werden Immobilien mit einem Kaufpreis von über 1.5 Millionen Franken (Luxusobjekte) im Schnitt ganze 120’000 Franken niedriger geschätzt als der eigentliche Kaufpreis. Umgekehrt werden Immobilien im unteren Preissegment eher überbewertet.

Da verschiedene Anbieter oft auf unterschiedliche Schätzwerte kommen, lohnt sich ein Vergleich in jedem Fall. MoneyPark vergleicht die Angebote von über 100 Banken, Versicherungen und Pensionskassen. Wenn auch Sie von einer allumfassenden Beratung zu Ihrer Traumimmobilie profitieren wollen, freuen wir uns auf Sie. Jetzt Beratung anfordern!

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