Zinsprognose Januar 2017

von / 03 Januar 2017
Zinsprognose Januar

Die Eidgenossen testen 2017 die Null-Prozent-Marke und verteuern somit in den kommenden Monaten auch langlaufende Hypothekarforderungen. Auch auf den Swap-Märkten zeigt sich dieser Trend: die 10-jährigen Swap-Sätze sind bereits seit einigen Wochen in den positiven Bereich gerutscht. In unserer Zinsprognose Januar 2017 kommen wir deshalb zum Schluss, dass nichtsdestotrotz auch 2017 eine Anhebung der Leitzinsen durch die SNB, aufgrund der uneingeschränkt expansiven Geldpolitik der EZB, wenig wahrscheinlich ist. Zinsen bleiben folglich (sehr) tief.

Die aktuellste Version unserer Einschätzung Hypothekarzinsen finden Sie jeweils hier.

Seit Mitte Jahr steigen die Renditen der Eidgenossen zwar tendenziell an, vom langjähren Durchschnitt um die 2 bis 2.5 Prozent sind sie aber noch sehr weit entfernt. In den letzten Monaten lag die Inflation zudem über den Renditen der Staatsanleihen – eine Situation die sich in den letzten 20 Jahren so noch nicht gezeigt hat, für die Anleger auf den ersten Blick aber dank leicht steigender Netto-Rendite gar nicht unattraktiv scheint, solange sich die Inflation und Bond Yield beide im negativen Bereich bewegen. Ob die Rechnung der Zentralbanken allerdings aufgeht und sich eine anziehende Inflation so einfach eindämmen lässt, scheint wenig wahrscheinlich. Eine Verteuerung der Staatsverschuldung, gerade auch in Schwellenländern nur eine der möglichen negativen Konsequenzen in solch einem Szenario.

Zinsprognose Januar 2017

Flaute auf den Bondmärkten

Die tiefen Zinsen der Staatsanleihen schlagen sich auf die Anleihenmärkte nieder. Schon seit Ausbruch der Finanzkrise herrscht Flaute im Bondmarkt. Während die Handelsvolumen von inländischen Aktien stark ansteigen, sinken die Volumina der inländischen Bonds bereits seit mehreren Jahren.

Handelsvolumen

Quelle: SIX

Seitwärtsbewegung bei kurzlaufenden Swap-Raten

Während sich die 2-jährigen Swap-Raten eher seitwärts bewegen, ist bei den 10-jährigen Zinsswaps bereits seit Mitte letzten Jahres eine Aufwärtsbewegung zu verzeichnen. Seit Mitte November bewegt sich der 10-Jahres-Swap-Satz gar wieder im positiven Bereich, nachdem er die letzten rund 9 Monate negativ rentierte. Die steigenden langlaufenden Swap-Raten aber auch die leichte Erhöhung bei den Renditen der Eidgenossen werden sich höchstwahrscheinlich auch auf das lange Ende der Zinskurve auswirken.

Swap

Quelle: Thomson Reuters Datastream

Aufwärtsdruck am langen Ende

Die steigenden Swap-Sätze bei den langfristigen Verpflichtungen werden in diesem Jahr auch einen Aufwärtsdruck am langen Ende der Zinskurve erzeugen. Im Vergleich zu Dezember 2015 (violette Kurve) ist die aktuelle Zinskurve vom Dezember 2016 (orange Kurve) zwar nochmals etwas abgesunken – insbesondere am kurzen und langen Ende, während sich im mittleren Bereich nicht viel getan hat  – dennoch erwarten wir für 2017 ein leichtes Ansteigen der Zinskurve.

Zinskurve

Quelle: Thomson Reuters Datastream

Eine steilere Zinskurve wird sich direkt auf den Hypothekarmarkt auswirken und insbesondere perspektivisch die langfristigen Hypotheken moderat verteuern. ZinsaufschlagDatengrundlage: Richtzinsen von über 30 Banken und Versicherungen im Durchschnitt. Stand: 27.12.2016.

Der Aufschlag für eine langfristige Absicherung wird für Hypothekarnehmer somit eher etwas teurer – im historischen Vergleich ist sie aber immer noch sehr günstig zu haben. Eine leichte Erhöhung des Zinsaufschlags für eine 10-jährige Festhypothek im Vergleich zu einer Libor-Hypothek zeigt sich übrigens bereits seit Ende 2016.

Steigende Hypozinsen über alle Laufzeiten hinweg

Zinsprognose Januar 2017

Die Bodenbildung bei den Schweizer Hypothekarzinsen hat sich schon seit einiger Zeit angekündigt. Zwar sehen wir weit und breit keine Trendwende oder eine Rückkehr zur (alten) Normalität mit Leitzinsen im positiven Bereich, aber genauso wenig werden wir flächendeckend 10-jährige Hypotheken für unter 1 Prozent sehen. Wir erwarten dementsprechend für die kommenden Monate einen leichten Aufwärtstrend über alle Laufzeiten hinweg, bei insgesamt aber nach wie vor sehr attraktiven Konditionen für Hypothekarnehmer.

Die durchschnittlichen Hypotheken Referenzzinsen liegen per 27.12.2016 bei folgenden Ständen:

HypothekarproduktDurchschnittlicher RichtzinsDelta zum Vormonat in bps
Libor-Hypotheken1.102%-3
2-jährige Festhypotheken1.14%+20
5-jährige Festhypotheken1.28%+60
10-jährige Festhypotheken1.68%+70

Wichtig für Sie: Die Richtzinsen geben Ihnen nur einen ersten Eindruck der Marktzinsen. Wer professionell verhandelt, kann in aller Regel aber deutliche Abschläge realisieren.

Zinsprognose

Als Reaktion auf die durchaus signifikante Erhöhung der durchschnittlichen Richtzinsen von 60 respektive 70 Basispunkten im Vergleich zum Vormonat heben wir unsere Prognose insbesondere bei den 5-jährigen und 10-jährigen Hypotheken sanft an. Die kurzen Laufzeiten bis zu zwei Jahren werden sich wohl etwas weniger schwankungsanfällig zeigen und vergleichsweise wenig ansteigen. Einerseits bewegen sich auch die 2-jährigen Swap-Sätze seit längerem seitwärts und andererseits ist der Zinsmarkt bis auf 24 Monate stark durch die unverändert expansive Geldpolitik der SNB geprägt. Nichtsdestotrotz bleiben Ausschläge nach oben aber auch nach unten über alle Laufzeiten hinweg in den kommenden Monaten sehr wahrscheinlich. Dies nicht zuletzt aufgrund der grossen politischen Unsicherheiten in Europa rund um die Französischen Präsidentschaftswahlen im April 2017, den Deutschen Wahlen im Herbst 2017, den Vollzug des Brexits und dem noch offenen Verbleib Italiens in der EU.

HypothekarproduktDurchschnittlicher Richtzins (per 28. November 2016)3M Zinsband (Durchschnitte)6M Zinsband (Durchschnitte)12M Zinsband (Durchschnitte)
Libor-Hypotheken1.102%1.02% – 1.15%1.04% – 1.15%1.06% – 1.17%
2-jährige Festhypothek1.14%1.12% – 1.16%1.13% – 1.17%1.13% – 1.18%
5-jährige Festhypothek1.28%1.23% – 1.31%1.23% – 1.31%1.23% – 1.32%
10-jährige Festhypothek1.68%1.62% – 1.71%1.61% – 1.72%1.62% – 1.73%
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