Energie sparen mit intelligenten Stromzählern

von / 27 Februar 2017
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Mit intelligenten Stromzählern erfasst man automatisch den Stromverbrauch des Kunden. Der Energieversorger muss also keine Mitarbeiter mehr zur Zählerkontrolle entsenden – und der Endverbraucher bekommt umfangreiches Datenmaterial zur Auswertung. Ein interessantes Modell, das allerdings in der Praxis schwer umsetzbar ist.

In Deutschland sind sie seit dem Jahr 2017 verpflichtend, in der EU will man bis zum Jahr 2020 rund 80 Prozent Marktdurchdringung erreichen. Nur in der Schweiz scheinen sie noch nicht richtig anzukommen: intelligente Stromzähler. Dabei ist die Idee denkbar einfach und verspricht auf den ersten Blick viele Vorteile – sowohl für den Konsumenten, als auch für die Energieversorger. Intelligente Stromzähler, sog. Smart Meter, kontrollieren und analysieren Daten zum Stromverbrauch des Endkunden und senden diese über eine Internetverbindung zum Energieversorger. Der grösste Vorteil für die Stromkonzerne ist, dass diese im Normalfall keine Mitarbeiter mehr zu ihren Kunden schicken müssen, um Zählerstände ablesen zu lassen – dies geschieht automatisch. Auch die Kunden haben einen Vorteil: Sie erhalten nämlich ohne Aufpreis eine grosse Menge Daten zur Analyse ihres Stromverbrauchs, mit Hilfe derer sie Strom sparen können.

Wasserschaden

Probleme mit intelligenten Stromzählern: Theoretisch interessant, praktisch schwer einführbar

Soweit die Theorie. Der Kanton Luzern hat während dreieinhalb Jahren einen Versuch mit intelligenten Stromzählern durchgeführt, und kam zu einem ernüchternden Ergebnis. Der Energieverbrauch hatte sich nämlich nur geringfügig verringert, was vor allem an zwei Faktoren liegen kann. Erstens müssen die Kunden die vorliegenden Daten auch tatsächlich analysieren, was Zeit kostet und wahrscheinlich oft nicht gemacht wird. Und zweitens müssten die Verbraucher dann auch noch Schlussfolgerungen aus ihrer Analyse ziehen, und diese konsequent umsetzen. Abgesehen von der Kundenseite müssten auch die Energieversorger einen Beitrag leisten. Der Einsatz eines einzigen Smart Meters kostet nämlich etwa CHF 400. Eine flächendeckende Ausrüstung mit diesen Geräten setzt also auch eine beachtliche Anschubfinanzierung vonseiten der Konzerne voraus. Ausserdem ist, wie so oft, der Schweizer Föderalismus entscheidend für die praktische Umsetzung einer eventuellen Smart Meter-Pflicht. Und, ebenfalls wie so oft, sind einige Kantone Vorreiter, während andere in der Idee deutlich weniger Potential sehen.

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