Schweizerischer Baupreisindex leicht gesunken

von / 27 Dezember 2016
Schweizerischer Baupreisindex

Zwischen April und Oktober 2016 ist der Baupreisindex um 0,5% gesunken. Die Preisrückgänge betreffen vor allem den Hochbau, am stärksten betroffen ist die Region Ostschweiz. Der Index bestätigt damit seine seit Oktober 2015 fallende Tendenz und befindet sich nach einem zwischenzeitlichen Hoch wieder auf dem Niveau des Jahres 2012.

Gegen den Trend: Baupreisindex in Zürich steigt leicht

Entgegen der landesweiten Tendenz stieg der Zürcher Oktoberindex leicht um 0,2 Punkte. Untersucht man die zwei Indexbestandteile Tiefbau und Hochbau genauer, so stellt man fest, dass die Tiefbaupreise in Zürich rund 5-mal stärker gestiegen sind als im Rest des Landes. Dies ist vor allem auf einen starken Kostenanstieg im Strassenbau zurückzuführen. Was den Hochbau betrifft, so setzt sich dieser zusammen aus Renovation und Neubau privater und gewerblicher Immobilien. Bei genauerem Hinsehen fallen zwar in Zürich – genau wie im gesamtschweizerischen Index – die Preise für eine Renovation von Privatliegenschaften ohne Minergie-Zertifizierung, aber die Preise für die Renovation von Bürogebäuden steigen dafür in der grössten Stadt des Landes deutlich, während sie im Rest des Landes fallen. Da Renovationen privater und gewerblicher Immobilien ungefähr gleich gewichtet werden, bleibt der Preisindex für Renovationen in Zürich konstant, obwohl Familien für Renovationsarbeiten weniger zahlen als vorher und Firmen mehr. Weil auch die stark gewichteten Neubaupreise etwa konstant bleiben, bleibt der Hochbauindex für Zürich konstant auf dem gleichen Niveau wie noch im April.

Fazit für Zürich: Konstanter Hochbauindex und Anstieg des Tiefbauindex um 1,5 Punkte. Letzterer hat zwar im Vergleich zum Hochbauindex deutlich weniger Gewicht (rund ein Fünftel), aber er sorgt in Summe trotzdem für ein leichtes Ansteigen des Zürcher Oktoberindex um 0,2 Punkte.

 

Baupreisindex Zürich Oktober 2016

 

Der Baupreisindex sinkt – am stärksten im Hochbau

Der Schweizerische Baupreisindex wird vom Bundesamt für Statistik (BFS) in Neuenburg seit 1998 im Halbjahresrhythmus veröffentlicht und beschreibt die Entwicklung der Preise verschiedener Arten von Bauarbeiten in den sieben Grossregionen der Schweiz. Er untersucht die Perioden von Januar bis April (Aprilindex) und von Juli bis Oktober (Oktoberindex). Die Daten zu seiner Berechnung beruhen auf den Nettopreisen von tatsächlichen Bauarbeiten, die in der jeweiligen Periode vertraglich vereinbart und durchgeführt wurden. Dabei werden verschiedene Kategorien erfasst, die sich in Hoch- und Tiefbauarbeiten unterteilen lassen, wobei der Hochbauindex sowohl Neubau und Renovation von Ein-und Mehrfamilienhäusern als auch von geschäftlich genutzten Immobilien beinhaltet. Nach dem Allzeithoch (100,4 Punkte) im Oktober 2013 ist der Index kontinuierlich gesunken – der Oktoberindex des Jahres 2016 (99,0) liegt nur mehr leicht über dem Niveau von April 2011 (98,8). Zwischen den Oktober-Indizes der Jahre 2015 und 2016 ist eine Preissenkung von 1% im Baugewerbe zu beobachten. Dabei steigen tendenziell im Tiefbau leicht die Preise, während sie bei Hochbauarbeiten fallen – am stärksten sinken die Preise von Aussenarbeiten am Rohbau (z.B. Dach, Aussentüren, Dämmungen).

Der Baupreisindex hilft bei der Budgetplanung und zeigt Tendenzen an

Die praktische Relevanz des Schweizerischen Baupreisindex ist gross, sowohl für Privatpersonen als auch für Investoren oder für den Bau gewerblich genutzter Immobilien.  Denn der Index und seine Bestandteile geben wertvolle Anhaltspunkte für die Budgetierung von Bauvorhaben und zeigen langfristige Entwicklungen auf, welche die vorausschauende Budgetplanung vereinfachen. Auch öffentliche Bauprojekte nutzen den Index als Richtgrösse für die Budgetplanung. Abgesehen vom konkreten pragmatischen Nutzen ermöglicht der Schweizerische Baupreisindex auch eine Analyse der Entwicklungen in der Baubranche. So kann man beispielsweise den Baupreisindex mit dem Produktionskostenindex (PKI) des Schweizerischen Baumeisterverbands vergleichen, und aus der Differenz zwischen effektiven Kosten und den für Bauarbeiten bezahlten Preisen die Entwicklung der Gewinne von Baufirmen ablesen. Während sich die Produktionskosten zwischen April 2008 und Oktober 2015 bei geringen Schwankungen insgesamt nur um 0,5% erhöht haben, ist der Schweizerische Baupreisindex grösseren Schwankungen unterworfen: Während des Preiseinbruchs zwischen 2008 und 2010 sanken die Gewinne in der Baubranche deutlich, um dann bis Oktober 2013 aufgrund der höheren Baupreise deutlich anzusteigen. Seit 2013 fallen in der Schweiz die Baupreise wieder, und die Gewinnmargen der Bauunternehmen verkleinern sich ebenfalls.

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