Zinsprognose Oktober 2016

von / 29 September 2016
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Die Hypothekarzinsen sind im September das erste Mal seit neun Monaten gestiegen. Zudem hat die US-Notenbank ihren nächsten Zinsschritt nur aufgeschoben. In unserer Zinsprognose Oktober 2016 spricht daher einiges für eine weitere Zinserhöhung auf tiefem Niveau.

Von Januar bis Mitte August 2016 gab es für die Schweizer Hypothekarzinsen nur eine Richtung: nach unten. Woche für Woche, Monat für Monat wurden neue Rekord-Tiefstwerte erreicht – zur Freude aller, die sich eine frische Festhypothek zu Traumkonditionen sichern konnten oder noch eine alte Libor-Hypothek hielten.

Nun hat der Wind (leicht) gedreht: Wie Sie in der untenstehenden Zinsgrafik exemplarisch sehen, sind die durchschnittlichen Referenzzinsen für Festhypotheken mit einer Laufzeit von fünf Jahren seit Mitte August das erste Mal seit neun Monaten über einen längeren Zeitraum gestiegen. Und auch bei den restlichen Laufzeiten gab es Zinsseitig eine Aufwärtsbewegung. Bei den Libor-Hypotheken haben die Anbieter ihre durchschnittlichen Margen übrigens ebenfalls leicht erhöht (von durchschnittlich 0,99 auf 1%). Und die Zinsunterschiede zwischen Libor- und Festhypotheken sind weiterhin minim. D.h. langlaufende Festhypotheken sind unverändert höchst attraktiv.

Die durchschnittlichen Hypotheken Referenzzinsen liegen per 26.9.2016 bei folgenden Ständen:

  • Libor-Hypotheken gibt es aktuell zu Ø 1% Jahreszins
  • 2-jährige Festhypotheken gibt es zu Ø 1,09% Jahreszins
  • 5-jährige Festhypotheken gibt es zu Ø 1,16% Jahreszins
  • 7-jährige Festhypotheken gibt es zu Ø 1,27% Jahreszins
  • 10-jährige Festhypotheken gibt es zu Ø 1,44% Jahreszins

Zinsprognose Oktober 2016 Hypothek

Wichtig für Sie: Insgesamt sehen wir Hypozins-seitig weiterhin ein ausserordentlich freundliches Bild. Für unsere Kunden handeln wir als grösster Hypothekarvermittler der Schweiz zudem Zinsen aus, die praktisch immer deutlich unter den obigen Durchschnittswerten liegen. So haben MoneyPark-Kunden im September z.B. 5-jährige Festhypotheken zu rekordverdächtig tiefen 0,5% Jahreszins abgeschlossen!

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Hypozins-Entwicklung seit 2009

Zinsprognose Oktober 2016

Quelle: Zinsprognose Oktober 2016. Datengrundlage: Richtzinsen von über 30 Banken und Versicherungen im Durchschnitt. Quelle Libor-CHF Zinsen: ICE Benchmark Administration. Grafik: MoneyPark. Stand: 26.9.2016.

Zinsprognose Oktober 2016: Hypozinsen steigen – Konditionen jetzt sichern

Die Bodenbildung bei den Schweizer Hypothekarzinsen hatte sich bereits im August abgezeichnet – die Bestätigung der Trendwende folgte im September. Für die kommenden Monate erwarten wir nun einen weiteren, insgesamt sehr gemächlichen Zinsanstieg, wobei Sie wegen der vorherrschenden Unsicherheit sowohl mit Ausschlägen nach oben als auch nach unten rechnen sollten.

Für Festhypotheken mit einer Laufzeit von 5 Jahren erwarten wir in den nächsten drei Monaten einen Anstieg der jährlichen Zinsen auf rund 1,2 Prozent. Je kürzer die Laufzeit, desto weniger Bewegung dürfte es Zinsseitig geben. Bei den lang laufenden Festhypotheken (z.B. bei den beliebten 10-jährigen Festhypotheken) erwarten wir dagegen einen stärkeren Zinsanstieg. Falls Sie langjährige Budgetsicherheit suchen, sollten Sie sich deshalb jetzt noch die rekordgünstigen Konditionen sichern. Zuweilen bietet sich auch eine Mischlösung aus Libor- und Festhypothek an. Ihre optimale Bestpreisstrategie lotet Ihr persönlicher Berater mit Ihnen aus.

Zinsprognose Hypothek Oktober 2016

Zinsprognose Oktober 2016 Hypotheken Schweiz

Klicken Sie auf die Grafiken, um diese grösser darzustellen. Quelle: MoneyPark, Zinsprognose Oktober 2016. Stand: 26.9.2016

Zinsprognose Oktober 2016: Swap-Zinsen sprechen für weiteren Zinsanstieg

Doch wieso steigen die Hypothekarzinsen? Und wieso sollten sie in den kommenden Monaten weiter steigen? Vieles deutet darauf hin, dass der Markt einen grossen Teil der nächsten Leitzinserhöhung in den Vereinigten Staaten eingepreist hat. Die US-Notenbank Fed hatte ihre Leitzinsen im vergangenen Dezember das erste Mal seit Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 erhöht; von 0,25 auf 0,5 Prozent. Die meisten Experten gehen davon aus, dass das Fed noch dieses Jahr einen weiteren vorsichtigen Zinsschritt vollziehen wird. Entsprechend sind die 3-Monats-Libor-Zinsen in US-Dollar um ein Viertel gestiegen – von 0,63 auf 0,85 Prozent. Libor-Zinsen verlangen Banken voneinander, wenn sie sich gegenseitig Geld ausleihen.

Auswirkungen bzw. Vorboten der US-Geldpolitik auf die Libor-Zinsen in Schweizer Franken sind zwar noch kaum spürbar – zu stark ist der Einfluss der Europäischen Zentralbank EZB, die Monat für Monat Milliarden in den Mark pumpt und die Schweizerische Nationalbank so zu Negativzinsen zwingt. Es deutet aber einiges darauf hin, dass die hiesigen Banken die steigenden US-Leitzinsen zum Anlass nehmen, die Kreditkosten zu verteuern.

3-Monats-Libor-Zinsen in CHF und US-Dollar

Hypothekarzinsen Libor

Klicken Sie auf die Grafiken, um diese grösser darzustellen. Quelle: Thomson Reuters Datastream, Zinsprognose Oktober 2016.

So sprechen die fürs Hypothekargeschäft wichtigen Zinsswap-Raten seit Mitte Juli für steigende Kreditkosten: Derzeit wird ein 10-jahres Zins-Swap für 6-Monats-Libor-Zinsen in Schweizer Franken zu durchschnittlich rund -0.24 Prozent Jahreszins angeboten. Nach dem Brexit-Entscheid Mitte Juli lag der Wert kurzfristig bei unter -0,46 Prozent.

Bei einem Zinsswap erhält eine Partei heute also über die Laufzeit von 10 Jahren einen Jahreszins von 0,24 Prozent im Tausch gegen den variablen 6-Monats-Liborzins in Schweizer Franken. Letzterer liegt aktuell bei rund -0,65 Prozent. Banken schliessen Zins-Swaps ab, um sich gegen steigende Zinsen abzusichern.

10-jahres Zins-Swap für 6-Monats CHF-Libor-Zinsen

Zinsprognose Herbst 2016

Klicken Sie auf die Grafiken, um diese grösser darzustellen. Quelle: Thomson Reuters Datastream, Zinsprognose Oktober 2016.

Die Hypothekarzinsen könnten übrigens auch steigen, falls die Geschäftsbanken und Versicherungen die aktuelle Tiefstzinsphase dazu nutzen, um ihre Margen zu erhöhen. Dies geschah im Januar 2015 bereits einmal, als die Schweizerische Nationalbank den Euro-Franken Mindestkurs aufgab und ihre Leitzinsen noch tiefer in den negativen Bereich bewegte.

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