Das neue Jahr beginnt mit einem eisigen Wind an der Zinsfront. Die Hypothekarnehmer spüren einen starken Aufwärtsdruck – insbesondere bei den 10-jährigen Festhypotheken. Im Vergleich zum Vormonat ziehen die Festhypotheken im Schnitt um 19 Basispunkte an und erreichen im Schnitt 1.77 Prozent.
Während sich das Zinsjahr 2017 sehr freundlich verabschiedet hat, ziehen die Richtzinsen über alle Laufzeiten hinweg im Januar 2018 an. Gerade die 5- und 10-jährigen Festhypotheken legen ordentlich zu und verteuern sich um 11 beziehungsweise ganze 19 Basispunkte.
Die kompetitivsten Anbieter erhöhen die Zinsen
Während die durchschnittlich teuersten Anbieter ihre Richtzinsen praktisch unverändert lassen, ziehen die Schaufensterzinsen der durchschnittlich günstigsten Anbieter an und verteuern sich über die letzten Wochen hinweg deutlich, wie beispielsweise anhand der 10-jährigen Festhypotheken zu sehen ist.
Kreditabsicherungskosten steigen stark
Im Januar 2018 steigen die Kreditabsicherungskosten stark an. Ein Swap über 10 Jahre verteuert sich im Vergleich zum Vormonat um ganze 17 Basispunkte. Diese Verteuerung der Kreditabsicherung überwälzen die Kreditgeber an den Kreditnehmer, was sich direkt in den anziehenden Hypothekarzinsen niederschlägt.
Zinskurve steigt ebenfalls
Im Vergleich zum Vormonat (grüne Kurve) macht die Zinskurve einen regelrechten Sprung und verschiebt sich fast parallel nach oben. Am kürzeren Ende ist nicht zuletzt aufgrund des starken Einflusses der Nationalbank kaum Bewegung zu verzeichnen, dafür steigend die Yields für Verbindlichkeiten von 5 bis 50 Jahre teilweise deutlich an.
Hier schlägt sich wohl nicht zuletzt der Optimismus der Anleger in den globalen Wirtschaftsaufschwung nieder, welcher der Zinskurve Auftrieb verschafft.
Die durchschnittlichen Hypotheken Referenzzinsen liegen per 29.01.2018 bei folgenden Ständen:
Hypothekarprodukt | Durchschnittlicher Richtzins | Delta zum Vormonat in bps |
Libor-Hypotheken | 0.99% | + 1 |
2-jährige Festhypotheken | 1.15% | + 1 |
5-jährige Festhypotheken | 1.40% | + 11 |
10-jährige Festhypotheken | 1.77% | + 19 |
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Prognose: Das neue Jahr beschert Hypothekarnehmern höhere Zinsen
Der Zinsanstieg, der eigentlich schon per Ende Jahr erwartet wurde, schlägt nun im ersten Monat des neuen Jahres deutlich durch. Gerade die 5-jährigen Festhypotheken verteuern sich stark, was eine leichte Korrektur des Zinskorridors notwendig macht. Bereits im vergangenen Jahr konnten wir nach einem starken Anstieg eine, praktisch über das ganze Jahr andauernde, Seitwärtsbewegung mit hoher Volatilität beobachten. Nach dem Anziehen der Richtzinsen im Januar, ist daher vorerst mit einem Einpendeln der Zinsen, wenn auch auf einem leicht höheren Niveau, zu rechnen.
Im laufenden Jahr erwarten die Experten von MoneyPark einen gemächlichen Anstieg der Richtzinsen, wobei sich insbesondere die 10- und die 5-jährigen Laufzeiten verteuern dürften, während die 2-jährigen Festhypotheken aufgrund der starken Abhängigkeit von der Geldpolitik der Notenbank wohl weniger Aufwärtsdruck erfahren dürften.
Hypothekarprodukt | Durchschnittlicher Richtzins | 3M Zinsband (Durchschnitte) | 6M Zinsband (Durchschnitte) | 12M Zinsband (Durchschnitte) |
Libor-Hypotheken | 0.99% | 0.99% – 1.15% | 1.01% – 1.17% | 1.02% – 1.19% |
2-jährige Festhypothek | 1.15% | 1.13% – 1.27% | 1.15% – 1.28% | 1.17% – 1.30% |
5-jährige Festhypothek | 1.40% | 1.27% – 1.40% | 1.28% – 1.44% | 1.28% – 1.48% |
10-jährige Festhypothek | 1.77% | 1.65% – 1.85% | 1.65% – 1.87% | 1.67% – 1.92% |
Datengrundlage: Richtzinsen von über 60 Banken und Versicherungen im Durchschnitt. Stand: 29.01.2018.