Trump-Wahl beeinflusst Hypo-Zinsen

von / 10 November 2016
01usa

Die überraschende Ernennung Donald Trumps zum neuen US-Präsidenten wird nicht ohne Einfluss auf den Schweizer Immo- und Hypo-Markt bleiben. Eigenheim-Besitzer und Investoren dürfen sich auf weiter steigende Wohnungs- und Häuserpreise freuen. Im Nachzug der Wahl sind die Zinsen zwar gestiegen. Trotzdem ist mit anhaltend günstigen Konditionen für Hypothekarkunden zu rechnen.

Der Wahlsieg des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump in den Vereinigten Staaten hat überrascht. Die Kursausschläge an den Börsen rund um den Globus haben gezeigt, wie gross die Unsicherheit ob des künftigen handels- und wirtschaftspolitischen Kurses der USA nun ist. Diese Bedenken werden auch den Schweizer Immobilien- und Hypothekarmarkt nachhaltig beeinflussen.

Schweizer Häuserpreise steigen voraussichtlich moderat weiter

Die Furcht vor Trumps Regierungsabsichten – insbesondere die protektionistischen Tendenzen seiner Wahlversprechen – bergen für Anleger in den USA und global anhaltende Unsicherheit. Diese dürfte den ohnehin markanten Anlagenotstand institutioneller und privater Anleger weiter andauern lassen. Speziell angesichts der in Aussicht gestellten Kündigung wichtiger Handelsabkommen könnten Aktien und Unternehmensanleihen weiter unter Druck geraten. „Dieses Risiko spricht einerseits für eine verstärkte Investition in Gold und in solide Währungen wie den Yen oder Schweizer Franken, andererseits bestätigt die Nervosität an den Märkten die ungebrochen hohe Attraktivität von Immobilien“ sagt Stefan Heitmann, CEO und Gründer von MoneyPark.

Wir gehen davon aus, dass sich Anleger nun noch stärker ihren Heimatmärkten zuwenden werden. „Schweizer Immobilieneigentümer können sich wohl weiterhin über eine positive Preisentwicklung freuen“, folgert Heitmann. Der Zeitpunkt, jetzt noch ein Eigenheim oder ein Renditeobjekt zu kaufen, sei ausgezeichnet.

➡ Lesen Sie hier unsere aktuelle Einschätzung zu den Risiken im Immobilienmarkt.

Trump US-Wahlen Präsident Hypo-Zinsen Hypothek Immobilien Preise Haus Wohnung

Hypo-Zinsen bleiben trotz jüngstem Anstieg tief

Die US-Wahlen prägen auch die Schweizer Hypo-Zinsen: So registrierten wir in den Tagen nach der Ernennung einen ungewöhnlich starken Anstieg der Kreditkosten (siehe Grafik). Der Grund: Donald Trump angekündigt, enorme Summen in die US-Infrastruktur zu investieren, z.B. in Strassen, Häfen oder Schulen. Das könnte die Inflation anheizen – und indirekt die Zinsen anheben. Erste Umrisse der künftigen US-Geldpolitik dürften allerdings erst im nächsten Jahr erkennbar werden.

Die Trump’sche Marktunsicherheit erhöht aber auch die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank Fed dieses Jahr nun doch keinen weiteren Zinsschritt vollziehen wird. Das Fed hatte sich im Dezember 2015 zur ersten Zinserhöhung seit fast zehn Jahren durchgerungen – im Falle der Ernennung Hillary Clintons waren die meisten Marktbeobachter von einem zweiten Schritt noch diesen Dezember ausgegangen.

Alldem wird sich auch die Schweizerische Nationalbank nicht entziehen können. Laut Devisenhändlern musste die SNB nach den US-Wahlergebnissen erneut am Geldmarkt intervenieren, um eine Aufwertung des Schweizer Frankens zu verhindern. „Wir gehen entsprechend davon aus, dass die SNB die Leitzinsen nun noch länger im negativen Bereich halten muss“, sagt Heitmann. „In der Folge dürften die Schweizer Hypothekarzinsen auf viele Monate, wenn nicht Jahre, mit Volatilität auf extrem tiefem Niveau verharren – sehr zur Freude der Hypothekarnehmer, versteht sich.“

screenshot

(Visited 989 times, 1 visits today)